Umweltwissenschaft Samuel Weniga Anuga
Strategisch eingesetzte Interdependenz und der Übergang zu erneuerbaren Energien in den Beziehungen zwischen Afrika und Europa: Die Auswirkungen des EU Green Deal (mit Albert Ahenkan)
Samuel Anuga und Albert Ahenkan führen ein Tandem-Forschungsprojekt durch. Ihr gemeinsames Projekt befasst sich mit den Auswirkungen des EU Green Deal auf die Beziehungen zwischen Afrika und Europa im Kontext neuer geopolitischer Spannungen und strategisch eingesetzter Interdependenz. Als Reaktion auf die verschärften geopolitischen Spannungen und die strategisch eingesetzte Interdependenz hat die Bedeutung von erneuerbaren Energien und grünen Innovationen erheblich zugenommen. Der von der Europäischen Kommission vorgeschlagene EU Green Deal dient als ehrgeizige Agenda, um die EU bis 2050 in einen klimaneutralen Kontinent zu verwandeln. Er zielt darauf ab, das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln und die Unsicherheiten in der globalen Energieentwicklung anzugehen, die durch Ereignisse wie die russische Invasion in der Ukraine noch verstärkt wurden. Das Forschungsprojekt würdigt die historische Zusammenarbeit zwischen der EU und Afrika und unterstreicht die Notwendigkeit, die bestehende Lücke in der empirischen Evidenz bezüglich ihrer Zusammenarbeit beim Green Deal zu schließen.
Der Klimawandel und die Umweltzerstörung stellen für beide Kontinente eine große Bedrohung dar, sodass internationale Zusammenarbeit, klimapolitische Fortschritte und regionale Maßnahmen unabdingbar sind. Die Nachfrage nach umweltfreundlicherer Energie in der EU, die durch den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und Kohle gekennzeichnet ist, hat eine solide Grundlage für Investitionen in erneuerbare Energien geschaffen. Umgekehrt sind die afrikanischen Länder, obwohl sie nur geringfügig zur globalen Erwärmung beitragen, mit schwerwiegenden Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert, was die Agenda 2063 der Afrikanischen Union dazu veranlasst, grünen Technologien und Anpassungsmaßnahmen Vorrang einzuräumen.
Im Rahmen des gemeinsamen Projekts wird sich Samuel mit den folgenden Schlüsselfragen befassen: 1. Welche Auswirkungen hat das Entstehen neuer geopolitischer Spannungen auf den Übergang zu grüner Energie in den Beziehungen zwischen Europa und Afrika? 2. Wie kann Afrika vermeiden, ein reiner Ressourcenlieferant oder ein Batteriekontinent zu sein und sich auf die Mitgestaltung und das Miteigentum an grünen Energietechnologien konzentrieren?
Biografie
Samuel hat in Umweltwissenschaften promoviert mit den Schwerpunkten Umweltpolitik und Klimamodellierung. Zurzeit arbeitet er als Forschungsstipendiat an Ghanas Übergang zu einer grünen Kreislaufwirtschaft: Aussichten und Herausforderungen an der Universität von Ghana. Zuvor arbeitete Samuel für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), wo er die Durchführung von Klimaschutzprojekten in Westafrika koordinierte. Von Januar 2020 bis August 2021 arbeitete Samuel als Alexander-von-Humboldt-Forscher am Institut für Umweltökonomie und Welthandel (IUW) in Hannover, wo er über Klimaanfälligkeit, Gesundheit und Umweltpolitik im Rahmen der nachhaltigen Entwicklungsziele forschte. Samuel arbeitete auch als Climate Policy Fellow am European University Institute (EUI) in Italien. Samuels Forschung am EUI konzentrierte sich auf länderübergreifende politische und klimapolitische Maßnahmen zur Erreichung klimaneutraler Entwicklungsziele. Samuel hat mehr als 25 Fachartikel in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht, darunter auch wichtige Policy Briefs, die im World Policy Forum vorgestellt wurden.