Wirtschaftswissenschaften Ana Stoddart
Zertifizierung und Handelsdisparitäten in Deutschland
In den letzten Jahren haben sich private Standards zu einer vorherrschenden Triebkraft in den globalen Lieferketten für landwirtschaftliche Erzeugnisse und Lebensmittel entwickelt. Die freiwilligen Nachhaltigkeitsstandards (Voluntary Sustainability Standards, VSS) sind als Reaktion auf die regulatorische Entwicklung nichttarifärer Maßnahmen, die Reputationsrisiken führender Unternehmen in den Lieferketten und, direkter, die Bedenken der Verbraucher entstanden. Zertifizierungszeichen, eine marktorientierte Lösung, können dazu beitragen, verborgene Attribute ans Tageslicht zu bringen und sie in greifbare Suchattribute umzuwandeln, und somit Wettbewerbsstrategien zur Produktdifferenzierung und Positionierung auf den Märkten für hochwertige Agrar- und Lebensmittelprodukte fördern.
Eine der obersten Prioritäten für die kommenden Jahre ist die Förderung einer integrativeren Gesellschaft und einer grünen, wettbewerbsfähigen Wirtschaft. Daher wird die Erhöhung des Anteils der weltweit gehandelten Waren mit VSS von der Politik und einer besseren Entscheidungsfindung der Unternehmen abhängen. Regierungen und Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), können viel gewinnen, wenn sie die aktuellen Muster des Agrarhandels, die Auswirkungen der Marktintegration und effiziente Rohstoffmärkte mit räumlichen Preisverknüpfungen von zertifizierbaren Produkten verstehen. Daher wird in dieser Untersuchung eine produktbasierte Handelsmodellanalyse vorgeschlagen, um die Wertlosigkeit der Zertifizierung als Mittel zur Überwindung neuer Handelshemmnisse im Zusammenhang mit sozialer und ökologischer Sicherheit besser zu verstehen und gleichzeitig politische Empfehlungen zur Verbesserung des Marktansatzes für KMU zu geben.
Biografie
Ana Stoddart ist Wirtschaftswissenschaftlerin mit großem Interesse an Landwirtschaft, grüner Wirtschaft und Nachhaltigkeit. Sie hat einen multikulturellen Hintergrund, ist viel gereist und hat auf verschiedenen Kontinenten (Amerika, Europa und Afrika) solide Arbeitserfahrung gesammelt. Im Laufe ihrer Karriere hat sie sich ein umfassendes Wissen über verschiedene landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten angeeignet, von Rohstoffen bis hin zu edlen Weinen. Ihre Leidenschaft gilt der Suche nach innovativen Projekten, der Kommunikation von Initiativen und dem Kennenlernen neuer Markttrends (insbesondere der kommenden Zertifizierungsprogramme).
Sie hat einen MSc von der Georg-August Göttingen Unversität (Deutschland) und einen internationalen Master in Europäischen Studien mit dem Schwerpunkt Public Policy Analysis, Project Manager von der Université catholique de Louvain (Belgien). Darüber hinaus ist Ana eine erfahrene Dozentin für Wirtschaftswissenschaften mit einer nachgewiesenen Vergangenheit im argentinischen Hochschulsektor.
Publikationen
Ausgewählte Publikationen
Climate change and hunger as the challenges in the global food system
Future of Food: Journal on Food, Agriculture and Society 1.1 (2013): 27-31