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Podiumsdiskussion

Event Report: Handschlag oder Handelskrieg? Gerechter Welthandel in Zeiten geopolitischer Rivalitäten

Nachdem viele Politikerinnen und Politiker lange davon ausgingen, dass die wirtschaftliche Globalisierung Frieden und Wohlstand bringen würde, beobachten wir heute vermehrt Spannungen in der internationalen Handelspolitik. Maßnahmen, die von Regierungen als Schutz der heimischen Industrie verkauft werden, haben zur Folge, dass viele Unternehmen höheren Kosten für importierte Materialien und Waren gegenüberstehen. Der zunehmende Protektionismus und die Tendenz zur Abschottung ganzer Volkswirtschaften wirken sich schon länger auf die internationale Handelspolitik aus. Es gibt immer mehr nicht-tarifäre Handelshemmnisse, mehr staatliche Subventionen, die den freien Wettbewerb verzerren und politisch motivierte Exportbeschränkungen für kritische Technologie.

Diese nicht zuletzt durch die erneute Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten zusätzlich verschärfte Problematik stand im Mittelpunkt einer öffentlichen Podiumsdiskussion, die die Akademie in Kooperation mit der Stiftung Entwicklung & Frieden (sef) und der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit durchführte. Nach einer ersten Einführung durch AIA-Direktorin Mayssoun Zein Al Din und FNS-Programmm-Manager Ludger Kersting diskutierten unter der Moderation von Marcus Kaplan (sef:) Prof. Dr. Clara Brandi (IDOS/Universität Bonn), Prof. Dr. Rolf Steltemeier (UNIDO Germany) und die Wirtschaftsjournalistin Dr. Ursula Weidenfeld.

Das Podium war sich einig, dass das Welthandelssystem aktuell massiv unter Druck steht und wahrscheinlich signifikant verändern wird. Die Bedeutung der WTO wurde insgesamt kontrovers beurteilt und alle drei Panelisten erwarteten ein Nebeneinander von WTO und bilateralen Abkommen. Ebenso kontrovers wurde über die Gesetzgebung zum Lieferkettengesetz debattiert: Die normative Bedeutung dieser Maßnahmen wurde ebenso unterstrichen wie die Bürokratisierung kritisiert wurde. Das Publikum bestand aus ca. 60 Personen, die u.a. Rückfragen zum Einfluss des Faktors Demografie auf die Welthandelspolitik stellten sowie grundsätzlich hinterfragten, ob es global und interkulturell akzeptierte Gerechtigkeitskonzepte überhaupt gebe. Auch wurde hinterfragt wie regelbasiert die internationale Weltordnung überhaupt noch sei. Beim anschließenden Empfang wurde darüber hinaus u.a. intensiv über die Frage gestritten, ob Entwicklungs- und Außenpolitik im Ressortzuschnitt der künftigen Bundesregierung zusammengeführt oder weiterhin in getrennten Ministerien verbleiben sollten.

AIA-Veranstaltung am 26.03.25 © Volker Lannert Originalfilename: 5A3A4863.jpg
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