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POLITICS

Im Rahmen des AIA-Kolloquiums gab Abiodun Egbetokun Einblicke in sein Forschungsprojekt, in dem er sich mit chinesischen Direktinvestitionen in Afrika befasst. Diese Forschung ist nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht interessant, sondern bietet auch spannende politikwissenschaftliche und allgemein kulturelle Einblicke. Denn der von China bewusst gewählte Ansatz, Investitionen an möglichst wenige Bedingungen zu knüpfen, ist auch Teil einer größeren geostrategischen Auseinandersetzung mit den Staaten des Westens, die die Weltpolitik im 21. Jahrhundert prägt und weiter prägen wird.

Egbetokun befasst sich insbesondere mit der Entwicklung von Strategien und Lösungen, wie chinesisches und westliches Engagement bei Investitionen in Afrika besser miteinander verzahnt werden können. Ziel ist es, eine kooperative statt einer konfrontativen Beziehung aufzubauen. Neben spezifischen Aspekten wie dem Verhältnis zwischen chinesischen und amerikanischen Investitionen und den politischen und wirtschaftlichen Mechanismen im Hintergrund, diskutierten die Stipendiaten kontrovers den größeren Zusammenhang von Prinzip und Pragmatismus und die damit verbundenen Spannungen.

„Chinas Investitionen in Afrika sollten nicht als ein einfaches Phänomen betrachtet werden. Sie sind sehr nuanciert. Einerseits sind die chinesischen Investitionen nicht einfach nur in die Höhe geschnellt; sie haben in der Tat einige fehlende Beiträge zur Entwicklung geleistet, insbesondere in Form eines bedeutenden Ausbaus der Infrastruktur und der Schaffung von etwa 18.000 Arbeitsplätzen jährlich in den letzten zehn Jahren. Andererseits sind diese Investitionen oft mit Problemen wie einer nicht tragfähigen Verschuldung und einer begrenzten Weitergabe von Fachkenntnissen an lokale Arbeitskräfte verbunden. Zwar werden bei Bauprojekten lokale Arbeitskräfte eingesetzt, doch handelt es sich dabei in der Regel um Saisonarbeitskräfte, so dass der langfristige Nutzen für die afrikanischen Volkswirtschaften gering ist. Die Herstellung eines Gleichgewichts zwischen diesen Dynamiken sollte für die afrikanischen Staats- und Regierungschefs und ihre internationalen Partner oberste Priorität haben“, erklärte Egbetokun in seiner Sitzung.

Abiodun Egbetokun

Senior Lecturer in Business Management, De Montfort University, Leicester, United Kingdom