Mariia Levchenko setzt sich im Rahmen ihrer Forschungen mit dem Instrument nationaler Friedensdialoge sowohl in theoriegeleiteter als auch in praxisorientierter Perspektive auseinander. Im Rahmen des Forschungscolloquiums ging sie zunächst auf die theoretischen und methodischen Grundlagen nationaler Friedensdialoge im Spiegel der einschlägigen Literatur ein. Im Anschluss daran ging sie ausführlich auf ihre Fallstudie des nationalen Friedensdialogs im Tschad ein.
Dieser fand im Sommer 2022 statt und hatte mehr als 1200 Teilnehmer. Mariia erhob Daten von etwa 150 Teilnehmern dieses Dialogs, an dem auch Quatar, die Afrikanische Union, die Europäische Union und die Vereinten Nationen als internationale Akteure beteiligt waren. Dieser Dialog führte nicht zum erhofften Erfolg. Dr Levchenko zog eine gemischte Bilanz, in der u.a. die mangelnde Inklusivität sowie die fehlende Repräsentation von marginalisierten Gruppen als Probleme genannt wurden. Am Ende ging sie auf einen weiteren Aspekt ihrer Forschungen ein.
Ihr Ziel besteht darin, die Lehren aus dem Tschad auf das Fallbeispiel der Ukraine zu übertragen. Auch wenn die Rahmenbedingungen und Kontexte gänzlich anders gelagert sind, so lassen sich doch gewisse Aspekte übertragen. Dr Levchenko gab einen Einblick in die Workshops, die sie in der Ukraine zu diesem Thema organisiert. Sie arbeitet dort mit Fokusgruppen von ca. 20 Personen, die die Lehren aus dem Tschad auf die Ukraine zu übertragen versuchen. Anders als oftmals in vielen Medien zu lesen sei, ist die Ukraine ein gesellschaftlich sehr polarisiertes Land, was eine große Herausforderung für die Initiation solcher Dialoge darstellt.
Info:
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Mariia Levchenko
Women PeaceMaker Fellow, Kroc School, University of San Diego