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Artikel Karolina Kluczewska Laura Luciani

Framing feminism in Eurasia: bottom-up strategies of depoliticisation and repoliticisation

Weltweit wird feministische Politik zunehmend marginalisiert und stößt auf den Widerstand von Regierungen und Gesellschaften. Im postsozialistischen Eurasien werden die Gender-Diskurse von internationalen Gebern dominiert, die einen neoliberalen Ansatz verfolgen, sowie von Staaten, die patriarchalische Normen für die Nationenbildung mobilisieren. Dieser Artikel konzentriert sich auf drei feministische Basisinitiativen in Eurasien und untersucht alternative Gender-Visionen, die von Grund auf neu entstehen und auf soziale Gerechtigkeit ausgerichtet sind. Auf der Grundlage der kritischen Frame-Analyse, der Literatur zu Kreativität und Geschlecht sowie der Intersektionalität untersuchen wir die Framing-Strategien, die von feministischen Gruppen eingesetzt werden, um ihre Ziele voranzutreiben und feministisches Denken in lokale Kontexte zu übertragen. Indem wir sowohl diskursive als auch visuelle Ausdrucksformen analysieren, identifizieren wir zwei Framing-Strategien: Entpolitisierung (um ein breiteres Publikum zu erreichen und Gegenreaktionen zu vermeiden) und Repolitisierung (um dominante Diskurse zu unterbrechen). Durch die Erörterung der Dilemmata, die sich aus jeder Strategie ergeben, leistet der Artikel einen Beitrag zu den laufenden Debatten über feministische Organisierung in Kontexten, die dem Feminismus gegenüber feindlich eingestellt sind.  

European Journal of Politics and Gender, online first April 2025